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Category: International Relations
Tags: ChinaDiplomacyEconomicsTradeUSA
Entities: AustraliaChinaDonald TrumpFentanylGeorg MattesRare EarthsSoybeansTaiwanUkraineUnited StatesXi Jinping
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Chinas Präsident Tin Ping und US-Präsident Donald Trump in Busan Südkorea. Das Treffen war mit großer Spannung erwartet worden.
Nach gut anderthalb Stunden schon wieder vorbei, brachte aber offenbar substantielle Entspannung im Wirtschaftskrieg der
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beiden Großmächte. China sagte zu, die Exportkontrollen für sogenannte seltene Erden zu lockern, wieder große Mengen Sojabohnen in den USA zu kaufen und den illegalen Handel mit der gefährlichen Droge Fentanyl intensiver zu bekämpfen.
Im Gegenzug
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reduzieren die USA die Handelszölle gegenüber China von 57 auf 47%. Voraussichtlich im April soll es ein weiteres Treffen in Peking geben.
Das Gespräch in Südkorea war das erste persönliche Treffen zwischen Trump und
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Chi seit 6 Jahren. Darüber möchte ich mit unserem Korrespondenten für den asiatischpazifischen Raum Georg Mattes sprechen.
Hallo nach Gong Chu in Südkorea. Ja, guten Abend.
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und Trump haben 100 Minuten im Südkoreanischen Busan Unweit von Gong Chu zusammengesessen. Offenbar nicht so lang wie von den von der US-Delegation erwartet.
Danach gab es kein gemeinsames Statement. Trump äußerte sich trotzdem euphorisch hier eher zurückhaltend.
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Bevor wir auf inhaltliche Aspekte eingehen, wie hast du denn die Stimmung empfunden? Es war ein deutlich entspannteres äh Treffen, als es der ein oder andere erwartet hat.
Äh Donald Trump ist sehr
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offenherzig, möchte man mal sagen, ähm hier auf den chinesischen ähm Präsidenten zugegangen. Äh es gab Schulterklopfen, es gab lange ähäh Handshakes, äh viele Lächeln und äh von Trump die Aussage: "Auf einer Skala 1
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bis 10 würde er dem Treffen noch eine klatten." Also ähm ich glaube, man muss zwei Sachen festhalten. Auf der einen Seite einmal die Tatsache, dass persönliche Treffen äh in dieser Form doch noch immer besonders hilfreich sind.
Äh und
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zweitens das gut vorbereitete Treffen hilfreich sind. Und da bin ich ja jetzt aus Malaysia vom ähm äh von dem Asian Summit hier zum Abec Summit gekommen, an dessen Rande ja dieses Treffen stattgefunden hat.
Und auf dem
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Asiansammit in Malaysia haben sich ja schon die Chefvermittler getroffen und über z d Tage vorverhandelt dieses Treffen also vorbereitet und da kamen schon positive Signale und insofern konnten die beiden jetzt sich gelassen geben. Man war sich schon klar, man wird
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irgendetwas erreichen. Das ist wie viel man nun genau erreicht hat, da kann man dann im Detail drauf schauen.
Aber es war doch so viel klar, dass die Stimmung da entsprechend relativ muss man sagen entspannt war. Hier hat ja in Trump in der Zldebatte
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lange die Stirn geboten und und zuletzt seltene Erden mit Exportkontrollen belegt. Die sollen jetzt für ein Jahr aufgehoben werden.
Ist der Streit damit eigentlich endgültig beigelegt? hat hier wie so oft bei wirtschaftlichen
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Verhandlungen äh natürlich einen Deal hingelegt, bei dem beide Seiten gewisse Zugeständnisse machen. Also die USA bekommen jetzt wieder ihre Sojabohnen auf den chinesischen Markt.
Das sind gute Nachrichten für die amerikanischen Sojabauern. umgekehrt hat China
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signalisiert, dass sie den Export von seltenen Erden nicht ausbremsen werden. Und äh so sind das, würde ich sagen, sind diese beiden äh wesentlichen Bestandteile äh in diesem äh in diesem Abkommen.
Trump hat noch mal gesagt, die Zölle gehen an einigen Stellen runter. Also, man hat hier den Austausch gesucht
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und ich würde sagen, man hat den Austausch einfach auch deshalb gesucht, da diese beiden äh Weltmächte im Wirtschaftsraum doch zunehmend Druck dieses Konflikts zu spüren bekommen. Äh in im wirtschaftlichen auch von auch wiedergespiegelt würde ich sagen.
Jetzt
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kommend vom Asian Gipfel haben viele südostasiatische Länder Trump hier signalisiert, es muss sich was bewegen. Alle leiden unter der gesamtwirtschaftlichen Lage durch diesen Handelskrieg.
Ist damit der Streit nur aufgeschoben
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oder ist er jetzt endgültig aufgehoben? Ich würde sagen, wir gucken hier jetzt erstmal auf eine Waffenruhe, auf die man sich jetzt hier geeinigt hat.
Äh man hat aber signalisiert auf beiden Seiten, dass es da weitere Treffen äh geben soll und die müssen wir
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jetzt einfach erstmal abwarten. Aber es zeichnet sich doch ab, dass äh beide Seiten darum bemüht sind, äh jetzt wieder etwas mehr aufeinander zuzugehen.
Man hat ja auf beiden Seiten große Drohkulissen aufgebaut. Trump hat davon geredet, dass da Zölle von noch mal 100%
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auf China zukommen könnten. Und die Chinesen muss man einfach sagen, an dieser Stelle sind hier besser vorbereitet ins Rennen gegangen.
Ja. äh die diese die Tatsache, dass sie mit seltenen Erden, die zu 70% in China produziert werden und zu 90% in China
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raffineriert, also dann weiter verarbeitet werden, also einen absoluten Hebel in der Hand haben, äh mit denen sie nicht nur den Amerikanern Druck machen können, sondern den ganzen Rest der Welt, weil von diesen seltenen Erden hängt die Produktion von allen möglichen technischen Produkten, vom Handy äh bis
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zum Computer äh auch Waffen System ab und insofern hat man hat da China äh sich über Jahre ähm Verträge gesichert bei dieser Produktion und der Schöpfung dieser
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seltenen Erden und hat damals die USA doch mächtig unter Druck gesetzt. Umgekehrt hat China mit internen Problemen an dieser Stelle zu kämpfen und ist auch darum bemüht, dass der wirtschaftliche Aufschwung wieder besser wird.
Insofern haben beide ein Anreiz,
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sich doch hier zur Entspannung zu sorgen. Man hat aber schon klargestellt, dass man jährlich auf diesen Vertrag nun blicken will.
Also der große Deal, den Trump schon vorher so angezeichnet hat, der ist es nun noch nicht geworden. Aber man hat doch etwas Spannung aus den aus
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dem Wirtschaftsstreit herausgenommen. Die USA haben ja in der Zwischenzeit versucht mit anderen Ländern Verträge über seltene Erden zu schließen, z.B.
Australien wäre denn das eine echte Alternative und wäre das vielleicht in
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diesem Jahr zu schaffen? Na, die Amerikaner muss man einfach an der Stelle sagen, sind damit wahnsinnig spät dran.
Äh die Chinesen sind ich haben hier diese äh Arbeit schon vor 10 Jahren angefangen zu leisten, vorauszuplanen und zu sehen, diese
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seltenen Erden werden absolut essentiell sein, wenn wir uns anschauen, wie AI, also KI äh die Welt verändert, wie elektronische Autos äh mit Computer gesteuert, überall werden diese seltenen Erden gebraucht. Und deswegen ist jetzt
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plötzlich dieser Versuch von Trump, eine plötzliche Asienreise zu machen und auf Länder wie Australien zuzugehen, äh natürlich recht spät und auch die Verwertung dieser seltenen Erden, diese diese Infrastruktur äh aufzubauen wird
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äh Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen. Also man man hat z.B.
jetzt auf dem Asian Gipfel in Malaysia mit äh Malaysia ein Deal gemacht, bei dem Malaysia gesagt hat, sie dürfen diese seltenen Erden nicht mehr äh restriktiv
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exportieren und keine Limits auf diese Exporte setzen. Dafür hat Malaysia einen besseren Handelsstil bekommen.
Also die USA nutzen jetzt natürlich ihre Kraft, um wo sie können an diese seltenen Erden heranzukommen. Aber es ist, muss man so sagen, ein
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recht mühsames Geschäft, bei dem die Chinesen einfach viel weiter voran sind. Außerdem ging's ja in dem Treffen auch um die extrem süchtigmachende Droge Phantanyl, also wenn man Herrn Trump glaubt, seit Jahren ein großes Problem in den USA.
Laut Trump hat China jetzt
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zugesichert, schärfer gegen den illegalen Handel mit Phanentanl vorzugehen. Ist China wirklich mitverantwortlich für die Fentanlise in den USA, wie Trump das so sagt?
Ja, da kann man natürlich lange darüber
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streiten. Von chinesischer Seite aus kann man einfach klar sagen, wir wir liefern ja nur Bestandteile, was aus denen dann gemacht wird in bestimmten Ländern.
äh davon das können wir nun nicht kontrollieren. Im Endeffekt ist es aber natürlich eine Realität, dass
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bestimmte Produkte, die legal exportiert werden, dann missbraucht werden können. Äh die Chinesen haben da unter anderem auch Forschung betrieben äh mit AI gesteuert, wie da um um versteckt aufzudecken, welche Produkte exportiert werden können und dann dennoch zu diesem
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zu diesem Herstellung der Droge benutzt werden können. Also im Endeffekt muss man jetzt sagen, dass Ski hier offenbar zugestanden hat bestimmte Exporte zu limitieren oder nur noch kontrolliert in bestimmte Länder zuzulassen, ist ein Baustein in diesem äh Handelsstil oder
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in dieser Handelseinigung, die man jetzt hier zustande bekommen hat, äh wo China auf die Amerikaner zugeht und zumindest den Amerikanern den Eindruck vermittelt hat, wir sind hier bemüht euch zu helfen, diese Lage besser unter Kontrolle zu bekommen.
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Du hast es jetzt schon angesprochen, die Soja Farmer sind eine wichtige Wählergruppe für Trump und die hat er ja nun mit seiner mit seinem Deal jetzt zumindest halbwegs zufriedenstellen können. Ist das so eine Art persönliches Geschenk von an Trump oder auch ein
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gutes Geschäft für China? Nein, man muss natürlich sagen, es ist natürlich auch ein gutes Geschäft für China, weil äh das sind natürlich extrem große Mengen von Sojabohnen, die bisher importiert wurden von China und die
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ganzen weiterverarbeitungenden Firmen haben bisher brach gelegen. Ohne diese Importe entsteht natürlich auch wirtschaftlicher Schaden in China.
Man weiß aber natürlich um den Druck, den man Trump macht, weil die Farmer Lobby in den USA
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so stark ist. Und deshalb hat China auf diese Karte gesetzt und offenbar ja auch erfolgreich.
Äh der Präsident äh ist auf China zugegangen. Beide Seiten gehen hier aufeinander zu und ich würde sagen, an dieser Stelle ist es einfach ein Austausch ähm an Möglichkeiten, äh wie
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man gegenseitig sich gefallen tun kann, um diesen Handelsstreit zumindest etwas abzumildern. Das waren jetzt die drei großen Punkte.
Was war denn mit anderen großen Streitthemen, vor allem mit Taiwan?
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Ja, das Thema Taiwan wurde laut Trump überhaupt nicht angesprochen, äh sondern um Schiff äh sprichwörtlich und da muss man sagen, es ist sicher so, dass der chinesische Präsident auf Dauer da von den Amerikanern Zugeständnisse haben
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möchte, die werden bisher ausgeschlossen. Also, das ist ein ein heißes Eisen und es ist auch eins der Beispiele, wo man sagen muss, wo der Handelskrieg natürlich auch politisch wird und wo es klar wird, dass man den mit einem einzigen Treffen und sei es noch so gut
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vorbereitet in Malaysia nur nicht gleich beilegen werden kann. Wie sieht es aus mit anderen weiteren Streitthemen wie der Ukraine z.B.
Ja, ich glaube über die Ukraine wurde
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auch nur am Rande äh gesprochen. Hier ist natürlich die große Frage, inwi weit die Chinesen Russland hier unterstützen oder Handel treiben.
Handel, der wiederum die Kriegsmaschinerie in Russland befördert. Das ist auch
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einer der Drehschrauben, an denen die Amerikaner gerne Bewegung hereinbekommen würden. Ich würde sagen, jetzt in dieser ersten Phase des aufeinander zugehens, man muss ja sagen, 6 Jahre haben sich die beiden nicht gesehen, lange hat man das Treffen jetzt erwartet
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und was es bringen könnte. Äh und vorbereitet wurde vor allem wirtschaftliche Punkte.
Also die äh die seltenen Erden war ein Thema, die Zölle waren ein Thema und auf dieser Ebene ist es bisher geblieben und die politischen
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großen Fragen, die müssen dann folgen. Das sind aber die Fragen, wo wirklich die harten Nüsse zu knacken sind.
Mhm. Trump hat vor seinem Treffen mit Chere Apec Staaten besucht, also Länder aus dem asiatisch pazifischen Raum.
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Nimmt aber an deren Konferenz in Südkorea jetzt nicht teil. Überlässt äh Chit das Feld?
Ja, das äh muss man fast sagen, das hat er bisher, das war bisher die amerikanische Politik, dass man
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weitgehend äh das Feld China überlassen hat. Äh viele sprechen ja bei Südostasien z.B.
vom vom Hinterhof Chinas. Äh da ist ohnehin schon klar, dass China der Hauptinvestor in der Region ist.
Also äh das Feld
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überlassen ist eher die Frage, ob er jetzt erkrannt hat, die Zeichen der Zeit, dass wenn man ähm das Feld nicht China überlassen will, dass man dann doch etwas Bewegung hereinbringen muss und diese Länder auch bereitist und diesen Ländern Angebote macht. Er hat
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z.B. auf dem Asiangipfel in Malaysia äh betont, dass er zu 100% hinter den Staaten steht und ein starker Partner sein will.
Das hört man gerne. Man erwartet aber natürlich dann auch, dass die Art von Investitionen aus den Vereinigten Staaten kommen und
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das wird die Zeit erst zeigen müssen. Äh da sind äh die ähm Führungsspitzen in Asien doch recht vorsichtig, was man da wirklich von den äh europäischen, aber auch in dem Fall auch von den amerikanischen Partnern dann tatsächlich außer Lippenbekenntnissen erwarten kann.
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Vielen Dank Georg Mattes, für all die Informationen. Danke.